Bei den zeitgleich ausgetragenen Württembergischen Meisterschaften für Senioren und Jugendspieler war der Bezirk Staufen sehr erfolgreich. Außerdem gab es ein ungewöhnliches Zusammentreffen. Isolde Brock und ihre Tochter Mona standen unabhängig voneinander gleichzeitig auf dem Treppchen.
Viel Grund zur Freude gab es für die NachwuchsspielerInnen des Tischtennisbezirkes Staufen bei den diesjährigen Württembergischen Einzelmeisterschaften der Jugend. Beim in Weinstadt ausgetragenen zweitägigen Turnier erspielte sich Mona Brock (TTG Süßen) einen hervorragenden dritten Rang im Einzel der Mädchen U 18. Bemerkenswert war auch der Auftritt der U 18- Jungen Philipp Schum (TTV Zell) und Tim Schniepp (TSV Wäschenbeuren), beide erreichten sensationell das Viertelfinale.
Es war bereits die sechste Auflage dieses Kräftemessens der besten SpielerInnen aus den 15 Bezirken des Verbandes. In jeder Altersklasse U 11 bis U 18 kämpfen die Mädchen und Jungen im Einzel und Doppel um die Pokale. Jeder Bezirk stellt dabei zwei SpielerInnen pro Jahrgang, die auch das Doppel gemeinsam bestreiten.
Das beste Ergebnis der mehr als 20 TeilnehmerInnen des Bezirkes Staufen konnte die Deggingerin Mona Brock (TTG Süßen) verbuchen. Zum erweiterten Favoritenkreis gehörend war die Vorrunde nur ein lockeres Aufwärmprogramm für sie. Mit einem Satzverlust bei Siegen gegen Clara Nieto (TTC Gnadental), Cennet Aslan (SC Staig) und Julia Marie Bayer (SV Deuchelried) sicherte sie sich überlegen den wichtigen Gruppensieg.
Im Achtelfinale gegen Enya Abler (TTC Frickenhausen) tat sie sich anfangs etwas schwer, und nach dem 1:1- Satzausgleich stand die Partie auf der Kippe, doch Mona ließ eine starke Reaktion folgen und gewann letztlich mit 3:1. Einfacher war das Viertelfinalduell, in dem sie auf Natalie Blaser (SG Aulendorf) traf. Mona gewann überlegen mit 3:0 – das Halbfinale und somit der Platz auf dem Podest war ihr sicher.
Dort erwartete sie gegen ihre Dauerkontrahentin Kristin Timmann (TTC Frickenhausen) allerdings ein Match, in dem die Chancen fifty-fifty standen. Dies sollte sich bewahrheiten: Mona hatte gute Phasen, tat sich allerdings auch schwer mit dem unkonventionellen Spiel ihrer Gegnerin und unterlag letztlich im Entscheidungssatz. Mit dem Erreichen des dritten Platzes überwog aber die Freude.
Einen Glanztag erwischten auch die beiden Staufen- Vertreter bei den Jungen U 18. War gemäß der Setzliste ein Ausscheiden in der Vorrunde zu erwarten, wuchsen sie in der Folge beide über sich hinaus. Der ebenfalls aus Deggingen stammende Philipp Schum verlor erwartungsgemäß gegen Gruppenkopf Florian Saljani (TTC Gnadental), setzte sich aber überraschend klar gegen Dominik Glaser (VfL Herrenberg) und Marcel Schauer (SV Hohentengen) durch, was ihm das Weiterkommen bescherte. Sein bestes Spiel lieferte er in der ersten K.O.- Runde gegen Ferdinand de Santis (TTC Reutlingen) ab. Mit dem weitaus höheren Kontrahenten agierte er auf Augenhöhe, ließ sich auch durch das Vergeben mehrerer Matchbälle nicht irritieren und gewann schließlich im entscheidenden Satz. Das Viertelfinale war erreicht, dort erlangte ihn gegen Mitfavorit Nico Wenger (TTF Altshausen) allerdings klar das Aus.
Fast ein Spiegelbild lieferte der Wäschenbeurer Tim Schniepp ab: Er unterlag in der Gruppenphase nur dem Gesetzten Marc Hingar (TTC Frickenhausen), kämpfte sich zu 3:1- Erfolgen über Robin Gligorov (TSG Heilbronn) und Arthur Rannaud (TV Murrhardt). Im Achtelfinale sollte dann auch auf ihn mit Michael Zlomke (TSG Heilbronn) eine hohe Hürde warten. Doch Tim spielte groß auf, konnte mehrere Matchbälle abwehren und siegte letztlich in der Verlängerung des Entscheidungssatzes. Er stand somit im Viertelfinale, musste dort aber die Überlegenheit des Turnierfavoriten Pekka Pelz (TTC Bietigheim-Bissingen) neidlos anerkennen.
Auch in diesem Jahr stellte der TSV Wäschenbeuren, mit Tim Schniepp als Aushängeschild, wieder die meisten Spieler aus dem Bezirk Staufen. Ebenfalls stark vertreten waren die TSG Eislingen und der TGV Roßwälden, welcher mit Johanna Priwitzer bei den Mädchen U 12 und Marleen Eberhardinger bei den Mädchen U 13 sogar zwei Spielerinnen in die K.O.- Runde brachte.
Fast 150 km davon entfernt suchten die Seniorinnen und Senioren ihre Titelträger bei den Württembergischen Meisterschaften in Villingen-Schwenningen. Und wie es der Tischtennis-Gott wollte, sollte mit Isolde Brock (FTSV Bad Ditzenbach-Gosbach) die sich Mutter von Mona zeitgleich ebenfalls über ihren dritten Platz in der Konkurrenz der Damen 40 freuen können. Mit drei Siegen konnte sie souverän ihre Vorrundengruppe gewinnen. In der KO-Runde kam es dann gegen Nicole Lanser (TSV Stuttgart-Mühlhausen) zu einer sehr engen Partie, die die Deggingerin im fünften Satz für sich entscheiden konnte. Im Halbfinale reichte es dann gegen Silvia Kuhnle-Hartmann nur noch zu einem Satzgewinn, doch der dritte Platz darf als großer Erfolg gewertet werden. Sylvia Hartmann von der TTG Süßen beendete ihre Vorrundengruppe ebenfalls als Erste, musste sich aber im ersten Spiel der KO-Runde geschlagen geben.
Ebenfalls aufs Treppchen bei den Herren 40 schaffte es Jochen Schrag von der TG Donzdorf. Im Viertelfinale konnte er sich gegen den stark eingeschätzen Pedro Pelz durchsetzen, ehe im Halbfinale gegen Ralf Neumaier (TV Calmberg) Endstation war. Gegen den gleichen Spieler war Jens Leyrer von der TSG Eislingen bereits im Achtelfinale gescheitert. Beide Bezirksvertreter hatten sich ohne Niederlage in ihren Gruppen für die Endrunde qualifiziert.
Bei den Herren 50 war für Abwehrkünstler Rainer Theiß (TG Donzdorf) ebenfalls im Achtelfinale Endstation, während Gerhard Tenzer und Roland Sauter (TV Rechberghausen) schon in der Vorrunde ausschieden.
Im Wettbewerb der Herren 65 gelang mit Rudi Biesen von der TSG Eislingen ebenfalls ein weiterer Bezirksvertreter der Einzug in die Finalrunde, wo er ebenfalls im Achtelfinale scheiterte.
Bis unter die letzten Acht schaffte es Albert Bauer (TTC Uhingen) bei den Herren 70 , um gegen den späteren Zweiten knapp zu unterliegen.